Sehnsucht
Der Versuch der Sprengarei des Lebens zu entfliehn, ist oft mit Träumereien von der Vergangenheit verbunden. Früher war alles besser, selbst die Zukunft. Schmarrn! Nun ist sie, zumindest ein bisserl, zurück, die Vergangenheit. Das Leben außerhalb vom Supermarkt läuft ruhig, na ja, sagen wir, ruhiger ab. Und trotz alledem ist das Leben nicht wie einst. Die meisten bedienen sich weiterhin der Social Media. Dies ist auch gut so. Vermutlich würden viele Menschen und womöglich auch ich in Langweile versinken. Es sind tatsächlich weniger Autos unterwegs, der alltägliche Morgen- und Abendverkehrsstau gehört der Vergangenheit. Es erinnert ein wenig an die vier „Autofreien Sonntage“ am 25. November, 2., 9. und 16. Dezember 1973 zur Ölkrise 1973. Zum Glück konnte ich im vergangenen Jahr dem Verkehrsirrsinn bereits entfliehn. Außer bei Regen bin ich mit dem Radl gefahrn, was bei 13 km einfacher Wegstrecke gut machbar ist.
Kreativität
Was hatte man einst mit dem lieben langen Tag angefangen. Auch damals gab es immer etwas zu tun. Neben sportlichen Interessen beim Skitouren Gehn, Bergsteigen, Fußball spielen und Rennradln hatte ich mich im Drechseln probiert. Zur Vollendung hatte ich meine Drechsler-Werke, wie kleine Vasen, bemalt. Selbst gemachte Lederkrawatten eigneten sich als Geschenke. Ende der 70er waren schmale Lederkrawatten modisch. Ausgefallene Schallplattencover wirkten auf mich anziehend. Ich zeichnete Plattencover ab. Selbstverständlich nur von Schallplatten dessen Musik mich besonders begeisterte. Um das „Kunstwerk“ jederzeit bewundern zu können, verewigte ich es auf meinem persönlichen Schulordner. Auch damals war man von Langeweile nicht geplagt. Das wär heut ohne die zusätzlichen Medien wohl kaum vorstellbar. Möglicherweise würden mir heut solche Ideen nicht in den Sinn kommen.
Ursache
Zurück zur Ursache, die uns derzeit zu den Ursprüngen zurück führt. Der Corona Virus SARS-CoV-2 ist Auslöser der COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) Erkrankung, die sich zu einer gefährlichen Atemwegserkrankung entwickeln kann. Am 11. März 2020 wurde COVID-19 von der WHO als Pandemie eingestuft. Der SARS-CoV-2 Virus hat tatsächlich einige Besonderheiten. Der Virus kann sich fast unbemerkt ausbreiten und im Fall einer COVID-19 Erkrankung heimtückische Auswirkungen zur Folge haben. Dieser Virus ist eben kein Virus wie jeder andere. Der Virus hat viele Facetten und diese können für seinen Wirt – in der Regel die Person, die vom Corona Virus SARS-CoV-2 infiziert ist – sehr gefährlich werden. SARS-CoV-2 nistet sich vorerst im Rachen ein und wäre damit nicht zwingend gefährlich. Übrigens wird der Erreger nur in dieser Phase zweifelsfrei mit einem Rachen-Abstrich nachgewiesen. „Wandert“ der Virus in die Bronchien und damit in die Lunge, kann der Virus äußerst gefährlich werden und die gefürchtete Atemwegserkrankung auslösen. Sollte der Corona Virus nun bereits den Rachen „verlassen“ haben, so hat dies zur Folge, dass mit einem klassischen Rachen-Abstrich eine Infektion nicht zwingend nachgewiesen werden kann und einer infizierter Person ein negatives COVID-19 Test-Ergebnis bescheinigt wird.
Wirkung
Zudem erweist sich der Corona Virus SARS-CoV-2 als äußerst hartnäckig und ist, von seinem Wirt nicht ohne weiteres zu bekämpfen. Der Virus ist in der Lage zu mutieren, kann mehrere Facetten annehmen und COVID-19 dauert in der Regel länger als einer „normale“ Grippe. Zudem wirkt sich der Virus meist recht unterschiedlich aus. Es gibt Verläufe, die mit hohem Fieber einhergehen oder auch lediglich mit erhöhter Temperatur verbunden sind. Müdigkeit, extreme Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit können ebenso Auswirkungen eines grippalen Infekts sein, allerdings dauern diese mit COVID-19 meist deutlich länger. Auch kann der Virus Einfluss auf das Nervensystem nehmen, was zu leichtem Kopfdrücken bis hin zu extremen Kopfschmerzen führen kann. Geschmack- und Geruchssinn sind in der Regel gestört und über lange Zeit oft mit Appetitlosigkeit verbunden. Wenn sich der Virus auf die Atemwege ausbreitet, kann es zu leichten Hustenreizen bis hin zu heftigen Husten und zu guter Letzt zu Atemnot kommen. Dann ist allerdings höchste Aufmerksamkeit geboten.
Ausbreitung
Was die Ausbreitung von dem Corona Virus SARS-CoV-2 betrifft, so beweist der Virus ebenso seine Heimtücke. Zum einen sind viele Infizierte Träger des Virus ohne selbst erkrankt zu sein und folglich keine Krankheitssymptome aufweisen. Zum anderen lässt sich eine einmal infizierte Person nicht zweifelsfrei mit einem weiteren Test trotz negativem Testergebnis gesundet erklären. Ein negatives Testergebnis von einem Rachen-Abstrich versteht sich lediglich als notwendige Bedingung, allerdings nicht als hinreichender Nachweis für die Genesung einer infizierten Person. Denn wie bereits erwähnt kann der Virus vom Rachen in die Bronchien „gewandert“ sein. Die Person ist weiterhin an COVID-19 erkrankt und kann Mitmenschen infizieren. Ebenso gibt es ehemals erkrankte Personen ohne jegliche Krankheitssymptome, die allerdings bei einem erneuten Test ein positives Testergebnisse erhalten. Dies passiert, wenn bei einem zweiten Rachen-Abstrich eines der weiterhin existenten, jedoch in der Regel nicht mehr schädlichen, SARS-CoV-2 Viren zufällig „eingefangen“ wird. Von diesen Personen geht allerdings trotz des festgestellten Virus in der Regel keine Ansteckungsgefahr mehr aus. Derartige Unschärfen bei Tests sind ein weiteres Dilemma der aktuellen Corona Krise.
Heilung
Jede infizierte Person muss sich seiner individuellen Verantwortung bewusst sein. Häusliche Quarantäne erstreckt sich über 14 Tage. Für infizierte Personen darf die häusliche Quarantäne frühest beendet werden, wenn für 48 Stunden keine Krankheitssymptome vorhanden bzw. zu erkennen sind. Dazu gehört auch ein lösender Husten, welcher einem Art Räuspern entspricht bei dem Schleim aus den Bronchien gelöst wird. Erst danach sollte die ehemals infizierte Person wieder unter Lebenden gehen. Zudem sollte der einst Infizierte sich seiner Verantwortung bewusst werden und zum Schutz Dritter beim Einkaufen einen Mundschutz tragen. Der Infizierter selbst sollte vorerst durch seine Antikörper immun sein. Zumindest solange bis der Corona Virus SARS-CoV-2 eine weitere Mutation erlebt.
Vermeidung
Was die Vermeidung der Infektionsausbreitung betrifft, so möchte ich auf eine selbst genähte Behelfs-Gesichtsmaske von einer sehr guten Freundin verweisen. Sue ist eine ausgezeichnete Modedesignerin, entwirft ihre eigenen Modekreationen und stellt ihre Entwürfe selbst her. Ihre Behelfs-Gesichtsmaske versteht sich nicht als klinischer Mund-Nasen-Schutz, sondern ist ein weiterer Mosaikstein im Puzzle der Maßnahmen gegen COVID-19. Sue leistet damit ihren ganz persönlichen Beitrag zur Eindämmung der Verbreitung von COVID-19.
Verantwortung
In der aktuellen Krise sollte jeder Bürger verantwortungsvoll handeln und alles ihm Mögliche tun, um Corona Infektionen zu vermeiden – ausreichende Distanz zu Dritten halten (mindestens 1,5 Meter), Hände richtig und ausreichend lange waschen (mindestens 30 Sekunden), Nies-Ettikette einhalten, etc.
Veränderung
Eines ist bereits heute gewiss, nach Überwindung dieser Krise wird unser Leben nicht mehr so sein wie vorher. Hoffentlich eine Veränderung zum Guten. Übrigens leistet diese Krise nebenbei einen ungeahnten Beitrag zum weltweiten Klimaschutz. Womöglich handelt es sich lediglich um einen interkontinental konzertiert angelegten Großtest zum Klimaschutz. Sehn wir’s positiv!
Dr. Harald Klein