Meine Begeisterung über das grandiose Hochtourenpanorma und die bestens angesagten Wetterverhältnisse motivierten mich zu meinem nächsten Abenteuer am Wochenende drauf. Zur Auswahl standen die Neue Pforzheimer Hütte oder das Westfalen Haus. Intuitiv hatte ich mich für das Tourengebiet rund um die Neue Pforzheimer Hütte entschieden. Möglicherweise hab ich mich in meiner Entscheidung von meiner erfolgreichen und zudem anspruchsvollen Skitour auf die Vordere Grubenwand, gerade mal zwei Wochen zuvor, leiten lassen.
Dieses mal war die Anreise kürzer und ich bin zügig in St. Sigmund gestartet. Wiederum hatte ich wie vor zwei Wochen für meinen Aufstieg zu den Gleirschhöfen nicht die Forststraße, sondern den schöneren Wanderweg gewählt.
Das Gleirschtal steigt gemütlich aber kontinuierlich an. Die seitlichen Hänge behält man im Auge, auch wenn am Vormittag im Frühling in der Regel kaum Lawinengefahr herrscht. Allerdings hatte es die Woche zuvor nochmals ausreichend Neuschnee gegeben. Von daher kann ein prüfender Blick in die Hänge nicht schaden. Nach den Kesselschrofen und dem Ochsenhag öffnet sich das Gleirschtal und gibt bereits den Blick zur Neuen Pforzheimer Hütte frei. Den kurzen etwas steileren Osthang zur Hütte hatte ich zügig überwunden.
Wiederum lies mich das Glück nicht im Stich und ich ergatterte, auch ohne im Vorfeld reserviert zu haben, eine Schlafplatz auf der Hüttn – ein Gruppe von Tourengehern hatte offensichtlich kurz zuvor abgesagt. Die Hüttenwirtsleut sind sympathische junge Leut der GenY. Für’s Abendessen hat ich mich bereits für Kaspressknödl entschieden. Ich war früh dran und so konnt ich mir den hintersten Lagerplatz oben am Fenster reservieren.
Mein Gepäck für die Übernachtung lies ich im Lager zurück und machte mich gleich auf den Weg zum Schartlkopf. Ein gemütlicher Anstieg von 520 Hm. Den Gipfel erkennt man bereits von der Hüttn.
Der letzte Hang zum Schartlkopf war etwas verblasen und im steilen Gelände ist an manchen Stellen der Schnee bis zum Grund abgerutscht. Am Gipfel öffnet sich der Einblick in die bevorstehende Abfahrt.
In den oberen Nordosthängen lag bereits schwerer aber noch gut abzufahrender Pulverschnee. Im unteren Bereich wurde der tiefe Schnee recht schwer und bei einem Sturz tat ich mir schwer, mich mit meinen Skiern aus dem tiefen Schnee zu befreien. Nun war die Hütte schnell erreicht und ich freute mich bereits auf eine angenehme Dusche und das wohl verdiente Abendessen.
Dr. Harald Klein