Schafreiter – 23. Februar 2021

Nochmals nahm ich mir einen Tag frei als Ausgleich für einen weiteren Going-Live Termin. Nach dem Wärmeeinbruch war ich skeptisch, ob eine Skitour in unsren bayrischen Alpen noch möglich sei. Der Schafreiter im Karwendel oder die Kreuzspitz in den Ammergauer Alpen boten sich an. Bei der Kreuzspitz war ich unsicher, ob die Straße bis zur Grenze auch tatsächlich frei befahrbar ist. Also entschied ich mich für den Schafreiter. Sehr früh musste ich in jedem Fall starten. Startklar war ich am Parkplatz kurz nach der Oswaldhütte um 7:30 Uhr. Vor mir hattn grad mal 7 Autos geparkt.

Spuren einer zerstörenden Lawinen
Zerstörende Spur einer Lawine

Vom Tourentipp wusste ich bereits, dass man auf der Forststraße ein paar Stellen bereits zu Fuß überbrücken musste. Die ersten 150 Hm im Tal waren gut mit Ski aufzusteigen, ebenso die letzten 150 Hm vor der Mooslahneralm.

Blick zum Vorgipfel
Blick zum Vorgipfel
Karwendelblick mit Birkkar-, Ödkar- und Östliche Karwendelspitz
Karwendelblick mit Birkkar-, Ödkar- und Östlicher Karwendelspitz

Den Hang oberhalb der Mooslahneralm steigt man grad bis zum lichten Wald hinauf. Nun hält man sich leicht links und quert zum Abfahrtshang aufwärts. Diesen steigt man auf der rechten Seite bis knapp unter die Latschen hinauf. Harscheisen erleichtern den Aufstieg über die hart gefrorenen Hänge. Man quert kurz den Sommerpfad in Richtung Tölzer Hütte, um bald nach einer Stufe links zum sich lang hinziehenden Schlusshang hinaufzusteigen.

Schafreiter
Schafreiter

Infolge der Corona-Einschränkungen gibt es deutlich mehr Skitourengeher und bei vielen fällt auf, dass sie im Vorfeld wohl kaum einen Blick auf die Karte geworfen hattn. Wie aufgscheuchte Henna rennen manche von ihnen herum. Die meisten sind den Sommerweg zur Tölzer Hütte gefolgt, um im steilen Abfahrtshang ihre Überraschung zu erleben.

Soiernspitz mit Galgenstangenjoch
Soiernspitz mit Galgenstangenjoch
Gipfelblick zum Sylvensteinspeichersee
Gipfelblick zum Sylvensteinsee

Der Aufstieg, wie oben beschrieben, ist wohl der sichersten, auch wenn heute am Vormittag auf Grund der frühlingshaften Verhältnisse keine Lawinengefahr zu erwarten war und man die Route beliebig hätte wählen können. Allerdings empfiehlt sich generell eine bedachte Routenwahl und einen hart gefrorenen Steilhang aufsteigen zu müssen, macht bei Gott keinen Spaß.

Blick nach Osten mit Guffert im Hintergrund
Blick nach Osten mit Guffert im Hintergrund
Blick nach Südosten mit Sahara Sand
Blick nach Südosten mit Sahara Sand

Meine Ski deponierte ich um 10:45 Uhr unterhalb des kurzen Gipfelanstiegs. Schön, dass mit mir grad 4 Leut am Gipfel waren. Der gut sichtbare Sahara Sand entwickelte beim Blick nach Süden eine fremde, gar eigenartige Stimmung.

Blick nach Süden mit der kleinen Pyramide, "meiner" Moserkarspitz, in der Mitte
Blick nach Süden mit der kleinen Pyramide, „meiner“ Moserkarspitz, in der Mitte
Blick nach Südosten mit Birkkar-, Ödkar- und Östlicher Karwendelspitz
Blick nach Südosten mit Birkkar-, Ödkar- und Östlicher Karwendelspitz

Für die Abfahrt entschied ich mich für den Steilhang Richtung Westen und nicht nach Nordwesten entlang der Aufstiegsroute. Oben im flachen Teil war der Hang noch hart gefroren, allerdings um so steiler er wurde, hat der Firn den Zauber für eine wunderbaren Abfahrt entwickelt.  Auf Höhe des Sommerpfads querte ich nach Norden, um den Abfahrtshang zur Mooslahneralm zu genießen.

Sommerpfad Richtung Tölzer Hütte
Sommerpfad Richtung Tölzer Hütte
Vorderskopf und Soiernspitz
Vorderskopf und Soiernspitz
Abfahrtshang oberhalb Mooslahneralm
Abfahrtshang oberhalb Mooslahneralm

Von da ging’s die Forststraße hinunter. Im Mittelteil musste man bereits ca. 200 Hm zu Fuß gehn. Um ca. 13:00 Uhr war ich zurück am Parkplatz und freute mich über eine gelungene „Frühlingskitour“ im Februar.

Zugefrorener Sylvensteinsee
Zugefrorener Sylvensteinsee

Dr. Harald Klein