Idole

überraschend

Kürzlich hat eine Nebenbemerkung einer guten Freundin mein gängiges Bild jugendlichen Antriebs frontal überrascht. In unserem Gespräch befassten wir uns mit Aussagen unserer Eltern, die uns bis heute im Gedächtnis blieben und unsere Jugend unterbewusst mit geprägt hatten.

Weisheiten

Diese Aussagen mussten nicht zwingend von schwergewichtiger Bedeutung sein, jedoch hinterließen sie bleibende Wirkung. So hatten mich die kleinen meist humorvollen Weisheiten meines Vaters beeindruckt. Dazu gehörten Sprüche wie:

„Dumm kann man sein, man muss sich nur zu helfen wissen!“

„Beim Radln gibt’s 3 Regeln: Man muss schaun – man muss nochmal schaun – und man muss ein drittes Mal schaun!“

Hintergründig

Allerdings hat mein Vater auch hintergründige Tipps gegeben. Diese ließen mich persönliche Glaubenssätze und meinen individuellen Wertekanon entwickeln:

„Bild‘ dir deine persönliche Meinung – besonders dann, wenn die Mehrheit einer Stimme folgt!“

Glaubenssätze

Offensichtlich hatte bei Christa der Glaubenssatz ihres Vater bleibenden Eindruck hinterlassen:

„Solange dein Wille stark ist, wirst du deine Ziele erreichen!“

Auch mir war in meiner Jugend dieser Glaubenssatz geläufig. Indem ich damit meine schönsten jedoch unrealistische Ziele im Streben nach meinen Idolen verband, blieb dieser Glaubenssatz für mich jedoch unglaubwürdig und somit ohne Wirkung.

Absurd

Auf meine Frage, wie Christa damit umgegangen sei, dass die schönsten jedoch unrealistischen Ziele lediglich in weitester Ferne erreichbar schienen, war meine Überraschung perfekt, „Sie, Christa, habe keine Idole gehabt“. Der Gedanke an eine Jugend ohne Idole war für mich völlige abstrus. In meiner Jugend war ich kaum in der Lage die Anzahl meiner Idole in Grenzen zu halten. Im Gegensatz dazu war Christa’s Jugend von nicht einem einzigen Idol geprägt. Wie absurd unterschiedlich habe wir unsere Jugend erlebten!

Idole

Auf meiner Webpage zum Thema Musik verweise ich auf die vier Musiker von Pink Floyd – Rick Wright, David Gilmour, Roger Waters und Nick Mason  – als meine wohl nachhaltigsten Idole. Musiker wie Greg Lake und Cat Stevens reihten sich in die Liste meiner Idole ein. Diese Vorbilder waren lediglich der Anfang einer langen Kette von Idolen. Anfang der 70er Jahre war es Jackie Stewart als grandioser Formel 1 Rennfahrer. Mitte der 70er Jahre hinterließ Björn Borg zu tiefst Eindruck in der Welt meiner Idole und selbstverständlich der eleganteste Skifahrer aller Zeiten – Ingemar Stenmark. Schließlich reihten sich große Bergsteiger wie Reinhold Messner, Jerzy Kukuczka, Hans Kammerlander und Al Rouse zu meinen Idolen ein.

Wo findet ihr euch wieder?

Was war bzw. ist euer jugendlicher Antrieb? Wer sind bzw. waren eure Idole? Welche Werte sind es bzw. waren es, die euch prägen bzw. geprägt haben? Ward ihr von Idolen umgeben oder ward ihr Realist*in genug, Idole aus euren jugendlichen Phantasien fern zu halten?

Dr. Harald Klein

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