Pseudonym

Alpenvorland mit Blick auf Zugspitze
Adieu Fritz Wepper

Auch zum Ende der Ausstrahlung der Fernsehkrimiserie konnte Oberinspektor Derrick nicht widerstehen, von Harry Klein eine Taxi-Beförderung in die Ludwigsstraße zu beauftragen.

Fritz Wepper (1974) - IMDb Photo Gallery
Fritz Wepper (1974) – IMDb Photo Gallery

Überirdische Fügungen sollten 1996 die Festnetznummer eines Planegger Taxiunternehmens an mich übertragen. Selbst verwirrende Ansagen ließen „meine Kundschaft“ nicht davon abhalten, ihren Wunsch nach einer Taxi-Beförderung auf meinen Anrufbeantworter zu sprechen.

AB-Ansage und Anfrage für Taxi an Harry Klein – Dr. Harald Klein

Der Kommissar (1969) - IMDb Photo Gallery
Der Kommissar (1969) – IMDb Photo Gallery

Adieu Fritz Wepper – Inspektor Harry Klein (1974 bis 1998) und Kriminalhauptmeister Harry Klein (1969 bis 1974)

Dr. Harald Klein

Idole

Lisenser Fernerkogl
überraschend

Kürzlich hat eine Nebenbemerkung einer guten Freundin mein gängiges Bild jugendlichen Antriebs frontal überrascht. In unserem Gespräch befassten wir uns mit Aussagen unserer Eltern, die uns bis heute im Gedächtnis blieben und unsere Jugend unterbewusst mit geprägt hatten.

Weisheiten

Diese Aussagen mussten nicht zwingend von schwergewichtiger Bedeutung sein, jedoch hinterließen sie bleibende Wirkung. So hatten mich die kleinen meist humorvollen Weisheiten meines Vaters beeindruckt. Dazu gehörten Sprüche wie:

„Dumm kann man sein, man muss sich nur zu helfen wissen!“

„Beim Radln gibt’s 3 Regeln: Man muss schaun – man muss nochmal schaun – und man muss ein drittes Mal schaun!“

Hintergründig

Allerdings hat mein Vater auch hintergründige Tipps gegeben. Diese ließen mich persönliche Glaubenssätze und meinen individuellen Wertekanon entwickeln:

„Bild‘ dir deine persönliche Meinung – besonders dann, wenn die Mehrheit einer Stimme folgt!“

Glaubenssätze

Offensichtlich hatte bei Christa der Glaubenssatz ihres Vater bleibenden Eindruck hinterlassen:

„Solange dein Wille stark ist, wirst du deine Ziele erreichen!“

Auch mir war in meiner Jugend dieser Glaubenssatz geläufig. Indem ich damit meine schönsten jedoch unrealistische Ziele im Streben nach meinen Idolen verband , blieb dieser Glaubenssatz für mich jedoch unglaubwürdig und somit ohne Wirkung.

Absurd

Auf meine Frage, wie Christa damit umgegangen sei, dass die schönsten jedoch unrealistischen Ziele lediglich in weitester Ferne erreichbar schienen, war meine Überraschung perfekt, „Sie, Christa, habe keine Idole gehabt“. Der Gedanke an eine Jugend ohne Idole war für mich völlige abstrus. In meiner Jugend war ich kaum in der Lage die Anzahl meiner Idole in Grenzen zu halten. Im Gegensatz dazu war Christa’s Jugend von nicht einem einzigen Idol geprägt. Wie absurd unterschiedlich habe wir unsere Jugend erlebten!

Idole

Auf meiner Webpage zum Thema Musik verweise ich auf die vier Musiker von Pink Floyd – Nick Mason, Roger Waters, David Gilmour, Rick Wright – als meine wohl nachhaltigsten Idole. Weitere Musiker wie Greg Lake und Cat Stevens reihten sich ein. Diese Idole war lediglich der Anfang einer langen Kette von Idolen. Anfang der 70er Jahre war es Jackie Stewart als grandioser Formel 1 Rennfahrer. Mitte der 70er Jahre hinterließ Björn Borg zu tiefst Eindruck in der Welt meiner Idole und selbstverständlich der eleganteste Skifahrer aller Zeiten – Ingemar Stenmark. Schließlich reihten sich die großen Bergsteiger Reinhold Messner, Jerzy Kukuczka, Hans Kammerlander und Al Rouse in die Kette meiner Idolen ein.

Wo findet ihr euch wieder?

Was war bzw. ist euer jugendlicher Antrieb? Wer sind bzw. waren eure Idole? Welche Werte sind es bzw. waren es, die euch prägen bzw. geprägt haben? Ward ihr von Idolen umgeben oder ward ihr Realist*in genug, Idole aus euren jugendlichen Phantasien fern zu halten?

Dr. Harald Klein

Fokussierung

Tunnel am Sustenpass
Mentaltrainer

In jüngster Zeit ist in den einschlägigen geschäftlichen Netzwerken eine Flut an Mental Coaches zu beobachten. Einfach gesagt, bieten Mentaltrainer Hilfestellungen bei der Alltagsbewältigung für den Einklang von Arbeitswelt und Freizeit an – zu neudeutsch eine Rezeptur für die Work Life Balance. Daraus resultieren Fragen, die Menschen in Ländern der „Advanced Economy“ bereits lange begleiten:

Was will ich erreichen?
Wo sind meine Grenzen?
Welches sind meine Stärken?
Welches sind meine Schwächen?
Was will ich nicht?

Fragen die man sich wieder und wieder auf das Neue stellen sollte und in unterschiedlichen Lebensphasen verschieden bewerten wird. Übrigens, wie glücklich dürfen wir uns schätzen, diese Fragen stellen zu dürfen. Für die meisten Menschen dieser ungerechten Welt stellen sich diese Frage nicht, ihr alltägliches Leben dreht sich lediglich um’s Überleben.

Grundsätze

Zurück zum Thema – vieles im Leben hat seine Zeit und ist von rhythmischen Phasen geprägt. Es gibt Phasen in denen man den Wald vor lauter Bäume nicht sieht, Phasen der persönlichen Souveränität, Phasen der Lustlosigkeit und Phasen des Hochgefühls. Neben dem Umstand, dass mir persönlich zur rechten Zeit das Glück zur Seite Stand, begleiten mich drei Grundsätze durch mein Leben:

Ziele setzen
Überschaubare Etappen planen
Nie aufgeben

Es ist keinesfalls ein Untergang, Ziele nicht zu erreichen. Zudem ändern sich Ziele im Lauf der Zeit. Jedoch hilft es, Phasen der Ziellosigkeit kurz zu halten.

Fokussierung

Meine Jugend durfte ich ohne Überfluss erleben. Damit war mir die Möglichkeit geboten, meine Interessen bewusst wahrzunehmen und mich auf meine Interessen zu fokussieren. Fokussierung ist ein wesentliches Stichwort. Die heutigen Multimedia-Devices verleiten förmlich zur „Vermeidung“ von Konzentration. Cal Newport befasst sich seit geraumer Zeit ausführlich mit den Themen „Konzentration“, „Zeitblock Planung“ und „Digitaler Minimalismus“. Womöglich resultiert eine Rückbesinnung zur Fokussierung in der erstrebenswerten Work Life Balance.

Dr. Harald Klein

Liebesbekenntnis

Ausschnitt Andermatt - Thunersee - Zentralschweiz - Landeskarte der Schweiz 101
Überblick und Detail

„Mit Überblick Details erkennen“ ist eine unwiderstehliche Verführungskunst, die allein topografischer Landeskarten vorbehalten ist. Seit jeher pflege ich eine Liebe zu topografischen Karten. Bereits in meiner Jugend hatten es mir die wenig detaillierten Alpengebietskarten der Taschenbücher des Rudolf Rother Bergverlags von meinem Vater angetan. Sich einen Überblick zu verschaffen, am Ort der Begierde Details erkennen und entlang der geplanten Route das anstehende Bergerlebnis erahnen – eine triviale Beschreibung des Kartenlesens. Allerdings verbergen sich im Kartenlesen auch viele Emotionen.

Ausschnitt Amberger Huette - Stubaier Alpen Hochstubai - Alpenvereinskarte 31-1
Ausschnitt Amberger Hütte – Stubaier Alpen Hochstubai – Alpenvereinskarte 31-1

Topografische Karte gleich welchen Maßstabs werden bevorzugt vor sich am Boden ausgebreitet, so verschafft man sich den nötigen Überblick. Kartenlesen ist ein unvergleichliches Erlebnis. Es bietet Bergerlebnisse ohne jegliche physische Anstrengung. Emotional allerdings erlebe ich bereits die anstehende Aufgabe und nicht selten kommen Zweifel auf, ob ich der geplanten Unternehmungen tatsächlich gewachsen bin. In solchen Momenten lass ich mir offen, die geplante Unternehmung während der Ausführung auch jederzeit abbrechen zu können. So bereits zweimal geschehen bei meiner geplanten Besteigung der Moserkarspitze von Norden aus dem Johannestal über das Sauissköpfl.

Topografische Landeskarten und Alpenvereinskarten

Besondere Begeisterung hege ich für Alpenvereinskarten vom Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, für Landeskarten der Schweiz vom Bundesamt für Landestopografie und für Landeskarten vom österreichischen Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen.

Alpenvereinskarte Bayerische Alpen BY12 - Karwendelgebirge Nord Scharfreiter
Alpenvereinskarte – Karwendelgebirge Nord Scharfreiter
Landeskarte der Schweiz - 44 Passo del Maloja - St. Moritz - Poschiava - Valtellina
Landeskarte der Schweiz – Passo del Maloja – St. Moritz – Poschiavo – Valtellina

 

 

 

 

 

 

 

 

Verführungskunst

Bei meinen kürzlichen Unternehmungen in der Schweiz konnte ich meiner Sucht nicht widerstehen. Beide Male habe ich die Buchhandlung „Schuler Bücher“ in Chur aufgesucht, um mir alle Landeskarten der östlichen Schweiz im Maßstab 1:100 000 zuzulegen. Auf meine Anmerkung „ich sei nun mal Karten-Fetischist“ entgegnete die Verkäuferin schlicht „Es gibt Schlimmeres!“.

In dem Artikel „Bergbanden“ aus der Süddeutschen Zeitung vom 15. Dezember 2021 beschreibt Anna Hadzelek ihre Liebeserklärung ans Kartenlesen so:

Kartenlesen, so Anna Hadzelek, sei eine Kombination aus "Fakten und Fantasien, aus Information und Mutmaßung".

Treffender und schöner lässt sich die Verführungskunst topografischer Landeskarten „sich lesen zu lassen“ nicht beschreiben.

Dr. Harald Klein

P.S. Karten aus vergangenen Jahren sind nicht veraltet, sondern historische Zeitzeugnisse. So gibt der Vergleich mit selbiger Karten neueren Datums Auskunft über das Ausmaß des Rückzugs von Gletscherflächen.

Orientierung

Nordgrat zur westlichen Ödkarspitze
Verführerische Schönheit

In meiner frühsten Jugendzeit hatte mich bereits grazile weibliche Schönheit fasziniert, was nichts Außergewöhnliches wäre. Zudem waren meine Eltern bereits in den frühen 60er Jahren musikalisch progressiv interessiert. So umfasste die Schallplattensammlung meiner Eltern – damals in stilvollen Haushalten ein edel gehüteter Schatz – Alben von Joan Baez, Charles Aznavour, Reinhard Mey, Lester Flatt & Earl Scruggs und auch Alben von Françoise Hardy und Marie Laforêt. Letztere beiden Sängerinnen und Musikerinnen zelebrierten nicht nur den französischen Chanson ausgezeichnet, sondern waren zudem zwei bildschöne junge Frauen. Dies hinterließ bei mir den wohl etwas übertriebenen Eindruck, dass alle Französinnen besonders attraktiv seien. Allerdings sah ich mich durch meine ersten Reisen nach Frankreich darin zudem bestätigt.

„I always obeyed her demands“

Kürzlich hatte ich mir die wunderbare Musik von Françoise Hardy aus ihrem zweiten Studioalbum „Le premier bonheur du jour“ von 1963 aufgelegt und das Booklet zur CD förmlich aufgesogen. Folgende Passage ließ mich inne halten, sie versetzte mich in den damaligen Zeitgeist, Zitat:

„… I always hated contests. But I did everything I was told because I was ignorant, and with a single mother who was strict, I always obeyed her demands, too …“

Die Worte „I always obeyed her demands“ habe den Anschein eines Relikts längst vergangener und vergessener Zeiten. Nicht zu glauben, Gehorchen wurde einst in Erziehung, Schule und Ausbildung nicht verächtlich abgetan.

Spielregeln und Ungerechtigkeit

Zu gehorchen ist eine wesentliche Stütze in der Erziehung, sie lernt uns bei Zeiten soziale Integrationsfähigkeit. Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Ein friedliches Zusammenlebens bedarf der Einhaltung von Spielregel, ohne diese in endlosen Grundsatzdiskussionen ständig in Frage zu stellen. Im selben Atemzug sei die frühe Aneignung des Umgangs mit Ungerechtigkeit erwähnt. Auch wenn verständlicherweise Eltern nur das Beste für Ihre Kleinsten zum Ziel haben, ist das kurzfristig Beste nicht zwingend das langfristig Nützliche fürs Leben. Der Umgang mit der Vergabe von Schulnoten ist das Paradebeispiel. Wozu wird von mutmaßlich „fürsorglichen“ Eltern über einzelne Schulnoten ihrer Sprösslinge gefeilscht. Vermutlich fühlen sich die Kinder selbst infolge der Vorsprache ihrer „besorgten“ Eltern im höchsten Maß bloßgestellt. Absolute Gerechtigkeit kann und wird es im Leben nicht geben. Wer im Kindesalter versäumt hat, den Umgang mit Ungerechtigkeit zu erfahren, wird im späteren Leben Schwierigkeiten haben, die innere Balance im Umgang mit Ungerechtigkeiten zu finden. Dies ist allerdings keineswegs als Freibrief für jegliche Form von Ungerechtigkeit misszuverstehen.

Charaktertyp

Noch heute höre ich die Wort von meinem Religionslehrer der 5. Klasse, Zitat:

Wird Kinder jeder Stein aus dem Weg geräumt, fallen sie später über kleinste Steinchen!

Nota bene war ich weiß Gott keine Fan vom Religionsunterricht, jedoch unser Religionslehrer, Herr Bielmeier, war eine außergewöhnlicher Charaktertyp, der tatsächlich zu größeren Aufgabe berufen war, als lediglich uns Schüler zu unterrichten. Für uns Schüler der 5. Klasse jedenfalls schwebte Herr Bielmeier weit über unsrem damals noch tief liegenden Horizont.

Dr. Harald Klein

Demokratie

Windrad Nr.3 der Gemeinde Berg in Wadlhauser Gräben
Dilemma

Im Zuge der Ukrainekrise wird offensichtlich in welchem Dilemma unsre aktuell gelebte Demokratie steckt. Unbenommen ist die demokratische Staatsform als Fundament unsrer freiheitlichen Lebensform, das höchste uns zu bewahrende Gut. Das Dilemma unserer Demokratie offenbart sich in ihrem Festgefahrensein, infolge des vermeintlichen Rechts jedes Bürgers auf freie Mitbestimmung. Denn was nach Charles Darwin für die Evolution über große Zeitskalen belegt ist, trifft für Lebensformen über kurze Zeitskalen ebenso zu:

Lebensformen, die in der Lage ist sich anzupassen, werden Bestand haben
Vertreterprinzip

Leider ist in der von uns seit einigen Jahren gelebten Demokratie die erforderliche Anpassungsfähigkeit zunehmend abgewürgt und damit abhanden gekommen. In der repräsentativen Demokratie wählen Bürger*innen in freien Wahlen ihre Vertreter*innen zur Lenkung der Geschicke ihres Landes. Dieses Vertreterprinzip wird zunehmend durch das vermeintliche Mitspracherecht der Bürger*innen, was als Freiheitsrecht jedes einzelnen Bürgers missverstanden wird, ausgehöhlt. Selbst bei wenig streitbaren Themen wie Windräder, Überlandleitungen, Umspannwerke, Bahntrassen, Solarparks etc. heißt es sofort „schön und gut, jedoch keinesfalls in meiner Nähe und in jedem Fall ohne Abholzung“. Dies lässt sich weiter herunter brechen auf lokale Infrastruktur, ÖPNV, etc. sofort kommt ein neu gegründeter Bürgerverein ins Spiel und es heißt „schön und gut, jedoch kein Straßenbahn- oder Busverkehr oder Haltestelle in meiner Nähe. Noch deutlicher wird es, wenn man den Fokus auf offensichtlich streitbare Themen, wie die Bereitstellung der weiterhin notwendigen herkömmlichen Energiequellen, legt. Unsere derzeit gelebte Demokratie lähmt sich selbst.

Schutz unserer Werte

Zudem lebt unsere Demokratie von einer florierenden Wirtschaft und einem einigermaßen gerechten Verteilungsmechanismus bzw. Solidaritätsprinzip. Hier wird offensichtlich wie vielfältig die schnell prosperierende Macht China bereits auf unsere wichtigsten Wirtschaftszweige in Form von Beteiligungen und Übernahmen Einfluss genommen hat. Und zu guter Letzt haben die Despoten dieser Welt mit ihren treuen Gefolgsleuten längst erkannt, dass wir zum einen wie die Made im Speck leben und zum anderen unsere Ausrüstung und Infrastruktur zur Verteidigung unserer Demokratie seit vielen Jahren erheblich vernachlässigt haben, immer unter dem Deckmantel des Vertrauens auf die Schutzmacht USA. Die Amerikaner sind es allerdings längst leid, den Kopf für uns Deutsche bzw. Europäer hin zuhalten.

Höchstes Lebensgut

Eines jedoch ist unbenommen, unsere Demokratie bleibt und ist unser höchstes Gut. Denn alles ist nichts wert, wenn wir dieses Gut aufs Spiel setzen und zu guter Letzt preisgeben müssten. Spätestens wenn wir unsere Demokratie verloren haben, werden wir verstehen und schätzen lernen, was es hieß frei zu sein, ohne die Freiheit eines gemeinschaftlichen Zusammenlebens zu blockieren.

Dr. Harald Klein

Natur

sehen – hören – riechen – schmecken – fühlen

Auf vielfältige Weise kann unsere Natur wahrgenommen werden und diese wie eine köstliche Mahlzeit, ein berauschendes Musikstück oder ein wirkungsvolle Bild einverleibt werden. Nicht zu fassen, dieser Schatz liegt uns frei Haus zu Füßen. Den Zugang zur Natur kann jeder für sich auf seine ganz individuelle Weise finden. Ich für mich haben bereits frühzeitig meinen Zugang zur wunderbaren Welt unserer Natur über meine Bergbegeisterung gefunden, insbesondere im Winter. Gleichgültig ob alleine mit mir selbst in völliger Abgeschiedenheit oder in der Gemeinschaft, die Natur bietet ihre Reize in vielen Facetten, gibt mir Kraft und Zufriedenheit und ermöglicht mir einen Ausgleich zu meinen Alltagsaufgaben.

Als Einstieg für den Zugang zur Natur darf ich die Angebote einer langjährigen sehr guten Freundin empfehlen. In ihren Natur-Stunden bietet Sue ein vielseitiges Programm für Naturerlebnisse mit vielen Hintergrundinformationen an. Überzeugt euch selbst und lasst euch von Sue’s Natur-Stunden überraschen.

Dr. Harald Klein

Rückblick

Wolkenbild Münsing
Rückblick auf die Ära Angela Merkel

Meine Jugend war geprägt vom Bundeskanzler des Typs „staatsmännisch, konziliant, prätentiös“. Willy Brandt und Helmut Schmidt entsprachen ganz meinen Weltbild distinguierter Persönlichkeiten als Stellvertreter Deutschlands auf dem Parkett der Weltpolitik.

Die Zeit kurz nach der Bundestagswahl im Herbst 2005 überstieg damals mein Vorstellungsvermögen, zukünftig Gefallen an Angela Merkel in exponierter Position der deutschen Bundeskanzlerin zu finden. Doch es kam anders! Angela Merkel hat über 16 Jahre in unverfälschter, ehrlicher und zurückhaltender Art die Geschicke Deutschlands überzeugend gelenkt. Zudem hat sich Frau Merkel in schwerem Fahrwasser von der Polemik und den Anfeindungen der rechten Szene nicht aus der Ruhe bringen lassen. Mein ganzer Respekt gilt Frau Merkel.

Frau Merkel werde ich als Bundeskanzlerin von Deutschland in angenehmer Erinnerung bewahren. Nun ist es an der Zeit neue Wege zu gehen, ohne jedoch dabei zu übersteuern.

Dr. Harald Klein

Vielfalt

Hoch hinaus
Chromosome

Chromosome tragen das Erbgut von Lebewesen und sind Bestandteil normaler Körperzellen – im Gegensatz zu mutierten Körperzellen. Eine menschliche Körperzelle verfügt über 46 Chromosomen. Jeweils zwei Chromosomen treten als Chromosomenpaar auf und sind homolog zueinander. Homologe Gene stammen vom gleichen Vorläufer und tragen gleiche Gene. Man spricht dabei von einem zweifachen oder diploiden Chromosomensatz. Von jedem Chromosomtyp sind damit zwei Exemplare vorhanden. Zu den beiden Geschlechtschromosomen oder Gonosomen kommen 22 weitere Chromosomenpaare vom Typ 1 bis Typ 22 hinzu. Letztere werden auch als Autosomen im Gegensatz zu den Gomosomen bezeichnet.

Geschlechtschromosom

Bei Säugetieren – und damit auch dem Menschen – handelt es sich bei den weiblichen Geschlechtschromosomen um zwei X-Chromosomen während sich das männliche Geschlechtschromosomenpaar aus einem X-Chromosom und einem Y-Chromosom zusammensetzt, z.B.:

Geschlechtschromosomenpaar Mann (m): (mgx ; mgy)
Geschlechtschromosomenpaar Frau (w): (wgx0 ; wgx1)

Bei der geschlechtlichen Vermehrung bilden nun jeweils ein Chromosom eines Chromosomenpaars beider Elternteile ein neues Chromosomenpaar. Dabei werden nur Chromosomen vom selben Typ miteinander kombiniert. Daraus ergeben sich in Summe wiederum 46 Chromosomen, davon ein Paar Geschlechtschromosomen und 22 Paare von Chromosomen des Typs 1 bis 22. Für jeden Chromosomentyp können vier Varianten neuer Chromosomenpaare gebildet werden.

Für die oben bezeichneten Geschlechtschromosomenpaaren ergeben sich bei der geschlechtlichen Vermehrung folgende (4) Varianten von Kombinationen:

Variante 1: (mgx ; wgx0) = (vg1)
Variante 2: (mgx ; wgx1) = (vg2)
Variante 3: (mgy ; wgx0) = (vg3)
Variante 4: (mgy ; wgx1) = (vg4)

Bei den Varianten 1 und 2 handelt es sich demnach um weiblichen Zuwachs (zwei X-Chromosomen) und bei den Varianten 3 und 4 um männlichen Zuwachs (ein X-Chromosom und ein Y-Chromosom).

Fügt man nun ein weiteres Chromosomenpaar hinzu, z.B. vom Typ 1:

Chromosomenpaar Typ 1 Mann (m): (m010 ; m011)
Chromosomenpaar Typ 1 Frau (w): (w010 ; w011)

so ergeben sich wiederum (4) Varianten von Kombinationen:

Variante 1: (m010 ; w010) = (v011)
Variante 2: (m010 ; w011) = (v012)
Variante 3: (m011 ; w010) = (v013)
Variante 4: (m011 ; w011) = (v014)

4x Kombinationsmöglichkeiten

Bei der Kombination von zwei Chromosomentypen mit den jeweils vier Varianten erhält man folglich bereits 16 (= 4²) mögliche Kombination von neuen Chromosomenpaaren:

Kombination 1: (vg1) + (v011)
Kombination 2: (vg2) + (v011)
Kombination 3: (vg3) + (v011)
Kombination 4: (vg4) + (v011)
Kombination 5: (vg1) + (v012)
Kombination 6: (vg2) + (v012)
Kombination 7: (vg3) + (v012)
Kombination 8: (vg4) + (v012)
Kombination 9: (vg1) + (v013)
Kombination 10: (vg2) + (v013)
Kombination 11: (vg3) + (v013)
Kombination 12: (vg4) + (v013)
Kombination 13: (vg1) + (v014)
Kombination 14: (vg2) + (v014)
Kombination 15: (vg3) + (v014)
Kombination 16: (vg4) + (v014)

Bei  Kombination von drei Chromosomentypen mit ebenfalls je vier Varianten kommt man  bereits auf 64 (= 4³) mögliche Kombination. In Summe ergibt sich damit die Anzahl aller Kombinationen zu:

4²³ Kombinationsmöglichkeiten (= 70.368,74 Mrd)

Demzufolge wäre rein statistisch gesehen nach der 70.368,74 Milliardsten geschlechtlichen Vermehrung von dem selben Elternpaar die Zeugung eines identisch selben Nachwuchses möglich.

In der nachfolgende Tabelle sind weitere Chromosomentypen mit weiteren Kombinationsmöglichkeiten ergänzt. Diese Tabelle steht auch als Spreadsheet „Kombinationsmöglichkeiten menschlicher Chromosomen“ zur Verfügung:

Chromosomentyp beider ElternteileGender gTyp 1Typ 2Typ 10Typ 11Typ 12Typ 21Typ 22
Chromosomenpaar
Mann (m)
mgx;mgym010;m011m020;m021m100;m101m110;m111m120;m121m210;m211m220;m221
Chromosomenpaar
Frau (w)
wgx0;wgx1w010;w011w020;w021w100;w101w110;w111w120;w121w210;w211w220;w221
Für jeden Chromosomentyp beider Elternteile ergeben sich bei der geschlechtlichen Vermehrung (4) Varianten neuer Chromosomenpaare
Typnw/mGender gTyp 1Typ 2Typ 10Typ 11Typ 12Typ 21Typ 22
Neues Chromosomenpaar Variante 1 je Chromosomentyp beider Elternteile1wmgx;wgx0 vg1m010;w010 v011m020;w020 v021m100;w100 v101m110;w110 v111m120;w120 v121m210;w210 v211m220;w220 v221
Neues Chromosomenpaar Variante 2 je Chromosomentyp beider Elternteile2wmgx;wgx1 vg2m010;w011 v012m020;w021 v022m100;w101 v102m110;w111 v112m120;w121 v122m210;w211 v212m220;w221 v222
Neues Chromosomenpaar Variante 3 je Chromosomentyp beider Elternteile3mmgy;wgx0 vg3m011;w010 v013m021;w020 v023m101;w100 v103m111;w110 v113m121;w120 v123m211;w210 v213m221;w220 v223
Neues Chromosomenpaar Variante 4 je Chromosomentyp beider Elternteile4mmgy;wgx1 vg4m011;w011 v014m021;w021 v024m101;w101 v104m111;w111 v114m121;w121 v124m211;w211 v214m221;w221 v224
Alle möglichen Kombinationen neuer Chromosomenpaare ergeben sich bei der geschlechtlicher Vermehrung aus den jeweils (4) Varianten aller 23 Chromosomentypen beider Elternteile (g und 1-22)414243411412413422423
Kombination1wvg1v011v021v101v111v121v211v221
Kombination2wvg2v011v021v101v111v121v211v221
Kombination3mvg3v011v021v101v111v121v211v221
Kombination4mvg4v011v021v101v111v121v211v221
Kombination5wvg1v012v021v101v111v121v211v221
Kombination6wvg2v012v021v101v111v121v211v221
Kombination7mvg3v012v021v101v111v121v211v221
Kombination8mvg4v012v021v101v111v121v211v221
Kombination9wvg1v013v021v101v111v121v211v221
Kombination10wvg2v013v021v101v111v121v211v221
Kombination11mvg3v013v021v101v111v121v211v221
Kombination12mvg4v013v021v101v111v121v211v221
Kombination13wvg1v014v021v101v111v121v211v221
Kombination14wvg2v014v021v101v111v121v211v221
Kombination15mvg3v014v021v101v111v121v211v221
Kombination16mvg4v014v021v101v111v121v211v221
Kombination17wvg1v011v022v101v111v121v211v221
Kombination18wvg2v011v022v101v111v121v211v221
Kombination19mvg3v011v022v101v111v121v211v221
Kombination20mvg4v011v022v101v111v121v211v221
Kombination21wvg1v012v022v101v111v121v211v221
Kombination22wvg2v012v022v101v111v121v211v221
Kombination23mvg3v012v022v101v111v121v211v221
Kombination24mvg4v012v022v101v111v121v211v221
Kombination25wvg1v013v022v101v111v121v211v221
Kombination26wvg2v013v022v101v111v121v211v221
Kombination27mvg3v013v022v101v111v121v211v221
Kombination28mvg4v013v022v101v111v121v211v221
Kombination29wvg1v014v022v101v111v121v211v221
Kombination30wvg2v014v022v101v111v121v211v221
Kombination31mvg3v014v022v101v111v121v211v221
Kombination32mvg4v014v022v101v111v121v211v221
Kombination33wvg1v011v023v101v111v121v211v221
Kombination34wvg2v011v023v101v111v121v211v221
…
Kombination63mvg3v014v024v101v111v121v211v221
Kombination64mvg4v014v024v101v111v121v211v221

Dr. Harald Klein

Arbeitsmethodik

Vergänglichkeit

Wer kennt das nicht. Veränderungen stehen an und damit verbunden ergeben sich neue Aufgaben. Diese gilt es strukturiert und Ergebnis orientiert auszuarbeiten.

Tiefgang durch Struktur

Wie wird dein Vorgehen sein? Vermutlich machst du dich mit den allgemeinen Rahmenbedingungen vertraut. Dazu gehören der zeitliche Rahmen, Zielsetzungen, Fristen, Mitwirkungspflichten, etc. Sollte es bis dahin keine k.o.-Kriterien geben, wirst du dich im nächsten Schritt der Stoffsammlung widmen. Der Anforderungskatalog wird gesichtet und überprüft. Falls verfügbar werden frühere Ausarbeitungen bzw. Studien zu ähnlichen Themen recherchiert. Zudem wirst du dich mit Kollegen abstimmen. Im nächsten Schritt beginnst du, deine gesammelten Informationen zu strukturieren und wirst eine persönliche Agenda erstellen. Weiterhin recherchierst und analysierst du mögliche Lösungsszenarien. Eine Prioritätenliste und ein Risiko-Logbuch gehören zu deinen persönlichen Hilfsmitteln. Allmählich gewinnst du einen Überblick und beginnst, dich mit deiner Aufgabe zu identifizieren. Weiterhin gibt es viele offene Punkte, die du in einem „Open Item Logbuch“ zusammenfassen wirst. Parallel befasst du dich mit dem Thema Dokumentation, die du zunehmend mit Inhalte füllst. Im Laufe der Zeit fühlst du dich mit deiner Aufgabe vertraut, selbst oder gerade weil es eine Vielzahl von Hürden und Stolpersteine zu überwinden gilt. Nachdem du bereits einige Hürden genommen hast und die anstehenden Arbeitspakete überblickst, gewinnst du Vertrauen in deine Vorgehensweise und Zuversicht, die anstehenden Aufgaben erfolgreich zu meistern.

Überprüfung durch Distanz

Zudem gibt es Ereignissen, die im ersten Moment hinderlich wirken. Diese resultieren oft aus der verpflichtenden Nutzung festgelegter Frameworks. Diese Vorgabe stellen ein standardisiertes Vorgehen sicher. Im Zuge dessen werden periphere Rollen zu deiner Unterstützung eingebunden. Diese Rollen versuchen im Schnellgang einen Überblick zu deinen Aufgabe zu gewinnen, ohne jedoch in die Tiefe zu gehen. Ziel ist es, Vorgehensweisen gegenüber Regelwerken zu überprüfen. Indem Aufgaben und Vorgehensweisen in Überflughöhe erläutert werden, kann das bisherige Vorgehen aus nötiger Distanz betrachtet werden. Inne halten, Abstand vom Tagesgeschäft gewinnen und Automatismen hinterfragen, sind Mehrwerte dieser Überprüfung. Tatsächlich verhält es sich wie beim Fußballspiel, ein Rückpass schafft Freiraum und ermöglicht neue kreative Spielzüge.

Dr. Harald Klein