Kürzlich hat eine Nebenbemerkung einer guten Freundin mein gängiges Bild jugendlichen Antriebs frontal überrascht. In unserem Gespräch befassten wir uns mit Aussagen unserer Eltern, die uns bis heute im Gedächtnis blieben und unsere Jugend unterbewusst mit geprägt hatten.
Weisheiten
Diese Aussagen mussten nicht zwingend von schwergewichtiger Bedeutung sein, jedoch hinterließen sie bleibende Wirkung. So hatten mich die kleinen meist humorvollen Weisheiten meines Vaters beeindruckt. Dazu gehörten Sprüche wie:
„Dumm kann man sein, man muss sich nur zu helfen wissen!“
„Beim Radln gibt’s 3 Regeln: Man muss schaun – man muss nochmal schaun – und man muss ein drittes Mal schaun!“
Hintergründig
Allerdings hat mein Vater auch hintergründige Tipps gegeben. Diese ließen mich persönliche Glaubenssätze und meinen individuellen Wertekanon entwickeln:
„Bild‘ dir deine persönliche Meinung – besonders dann, wenn die Mehrheit einer Stimme folgt!“
Glaubenssätze
Offensichtlich hatte bei Christa der Glaubenssatz ihres Vater bleibenden Eindruck hinterlassen:
„Solange dein Wille stark ist, wirst du deine Ziele erreichen!“
Auch mir war in meiner Jugend dieser Glaubenssatz geläufig. Indem ich damit meine schönsten jedoch unrealistische Ziele im Streben nach meinen Idolen verband , blieb dieser Glaubenssatz für mich jedoch unglaubwürdig und somit ohne Wirkung.
Absurd
Auf meine Frage, wie Christa damit umgegangen sei, dass die schönsten jedoch unrealistischen Ziele lediglich in weitester Ferne erreichbar schienen, war meine Überraschung perfekt, „Sie, Christa, habe keine Idole gehabt“. Der Gedanke an eine Jugend ohne Idole war für mich völlige abstrus. In meiner Jugend war ich kaum in der Lage die Anzahl meiner Idole in Grenzen zu halten. Im Gegensatz dazu war Christa’s Jugend von nicht einem einzigen Idol geprägt. Wie absurd unterschiedlich habe wir unsere Jugend erlebten!
Idole
Auf meiner Webpage zum Thema Musik verweise ich auf die vier Musiker von Pink Floyd – Nick Mason, Roger Waters, David Gilmour, Rick Wright – als meine wohl nachhaltigsten Idole. Weitere Musiker wie Greg Lake und Cat Stevens reihten sich ein. Diese Idole war lediglich der Anfang einer langen Kette von Idolen. Anfang der 70er Jahre war es Jackie Stewart als grandioser Formel 1 Rennfahrer. Mitte der 70er Jahre hinterließ Björn Borg zu tiefst Eindruck in der Welt meiner Idole und selbstverständlich der eleganteste Skifahrer aller Zeiten – Ingemar Stenmark. Schließlich reihten sich die großen Bergsteiger Reinhold Messner, Jerzy Kukuczka, Hans Kammerlander und Al Rouse in die Kette meiner Idolen ein.
Wo findet ihr euch wieder?
Was war bzw. ist euer jugendlicher Antrieb? Wer sind bzw. waren eure Idole? Welche Werte sind es bzw. waren es, die euch prägen bzw. geprägt haben? Ward ihr von Idolen umgeben oder ward ihr Realist*in genug, Idole aus euren jugendlichen Phantasien fern zu halten?
In jüngster Zeit ist in den einschlägigen geschäftlichen Netzwerken eine Flut an Mental Coaches zu beobachten. Einfach gesagt, bieten Mentaltrainer Hilfestellungen bei der Alltagsbewältigung für den Einklang von Arbeitswelt und Freizeit an – zu neudeutsch eine Rezeptur für die Work Life Balance. Daraus resultieren Fragen, die Menschen in Ländern der „Advanced Economy“ bereits lange begleiten:
Was will ich erreichen? Wo sind meine Grenzen? Welches sind meine Stärken? Welches sind meine Schwächen? Was will ich nicht?
Fragen die man sich wieder und wieder auf das Neue stellen sollte und in unterschiedlichen Lebensphasen verschieden bewerten wird. Übrigens, wie glücklich dürfen wir uns schätzen, diese Fragen stellen zu dürfen. Für die meisten Menschen dieser ungerechten Welt stellen sich diese Frage nicht, ihr alltägliches Leben dreht sich lediglich um’s Überleben.
Grundsätze
Zurück zum Thema – vieles im Leben hat seine Zeit und ist von rhythmischen Phasen geprägt. Es gibt Phasen in denen man den Wald vor lauter Bäume nicht sieht, Phasen der persönlichen Souveränität, Phasen der Lustlosigkeit und Phasen des Hochgefühls. Neben dem Umstand, dass mir persönlich zur rechten Zeit das Glück zur Seite Stand, begleiten mich drei Grundsätze durch mein Leben:
Ziele setzen Überschaubare Etappen planen Nie aufgeben
Es ist keinesfalls ein Untergang, Ziele nicht zu erreichen. Zudem ändern sich Ziele im Lauf der Zeit. Jedoch hilft es, Phasen der Ziellosigkeit kurz zu halten.
Fokussierung
Meine Jugend durfte ich ohne Überfluss erleben. Damit war mir die Möglichkeit geboten, meine Interessen bewusst wahrzunehmen und mich auf meine Interessen zu fokussieren. Fokussierung ist ein wesentliches Stichwort. Die heutigen Multimedia-Devices verleiten förmlich zur „Vermeidung“ von Konzentration. Cal Newport befasst sich seit geraumer Zeit ausführlich mit den Themen „Konzentration“, „Zeitblock Planung“ und „Digitaler Minimalismus“. Womöglich resultiert eine Rückbesinnung zur Fokussierung in der erstrebenswerten Work Life Balance.
„Mit Überblick Details erkennen“ ist eine unwiderstehliche Verführungskunst, die allein topografischer Landeskarten vorbehalten ist. Seit jeher pflege ich eine Liebe zu topografischen Karten. Bereits in meiner Jugend hatten es mir die wenig detaillierten Alpengebietskarten der Taschenbücher des Rudolf Rother Bergverlags von meinem Vater angetan. Sich einen Überblick zu verschaffen, am Ort der Begierde Details erkennen und entlang der geplanten Route das anstehende Bergerlebnis erahnen – eine triviale Beschreibung des Kartenlesens. Allerdings verbergen sich im Kartenlesen auch viele Emotionen.
Topografische Karte gleich welchen Maßstabs werden bevorzugt vor sich am Boden ausgebreitet, so verschafft man sich den nötigen Überblick. Kartenlesen ist ein unvergleichliches Erlebnis. Es bietet Bergerlebnisse ohne jegliche physische Anstrengung. Emotional allerdings erlebe ich bereits die anstehende Aufgabe und nicht selten kommen Zweifel auf, ob ich der geplanten Unternehmungen tatsächlich gewachsen bin. In solchen Momenten lass ich mir offen, die geplante Unternehmung während der Ausführung auch jederzeit abbrechen zu können. So bereits zweimal geschehen bei meiner geplanten Besteigung der Moserkarspitze von Norden aus dem Johannestal über das Sauissköpfl.
Topografische Landeskarten und Alpenvereinskarten
Besondere Begeisterung hege ich für Alpenvereinskarten vom Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, für Landeskarten der Schweiz vom Bundesamt für Landestopografie und für Landeskarten vom österreichischen Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen.
Alpenvereinskarte – Karwendelgebirge Nord ScharfreiterLandeskarte der Schweiz – Passo del Maloja – St. Moritz – Poschiavo – Valtellina
Verführungskunst
Bei meinen kürzlichen Unternehmungen in der Schweiz konnte ich meiner Sucht nicht widerstehen. Beide Male habe ich die Buchhandlung „Schuler Bücher“ in Chur aufgesucht, um mir alle Landeskarten der östlichen Schweiz im Maßstab 1:100 000 zuzulegen. Auf meine Anmerkung „ich sei nun mal Karten-Fetischist“ entgegnete die Verkäuferin schlicht „Es gibt Schlimmeres!“.
Kartenlesen, so Anna Hadzelek, sei eine Kombination aus "Fakten und Fantasien, aus Information und Mutmaßung".
Treffender und schöner lässt sich die Verführungskunst topografischer Landeskarten „sich lesen zu lassen“ nicht beschreiben.
Dr. Harald Klein
P.S. Karten aus vergangenen Jahren sind nicht veraltet, sondern historische Zeitzeugnisse. So gibt der Vergleich mit selbiger Karten neueren Datums Auskunft über das Ausmaß des Rückzugs von Gletscherflächen.
In meiner frühsten Jugendzeit hatte mich bereits grazile weibliche Schönheit fasziniert, was nichts Außergewöhnliches wäre. Zudem waren meine Eltern bereits in den frühen 60er Jahren musikalisch progressiv interessiert. So umfasste die Schallplattensammlung meiner Eltern – damals in stilvollen Haushalten ein edel gehüteter Schatz – Alben von Joan Baez, Charles Aznavour, Reinhard Mey, Lester Flatt & Earl Scruggs und auch Alben von Françoise Hardy und Marie Laforêt. Letztere beiden Sängerinnen und Musikerinnen zelebrierten nicht nur den französischen Chanson ausgezeichnet, sondern waren zudem zwei bildschöne junge Frauen. Dies hinterließ bei mir den wohl etwas übertriebenen Eindruck, dass alle Französinnen besonders attraktiv seien. Allerdings sah ich mich durch meine ersten Reisen nach Frankreich darin zudem bestätigt.
„I always obeyed her demands“
Kürzlich hatte ich mir die wunderbare Musik von Françoise Hardy aus ihrem zweiten Studioalbum „Le premier bonheur du jour“ von 1963 aufgelegt und das Booklet zur CD förmlich aufgesogen. Folgende Passage ließ mich inne halten, sie versetzte mich in den damaligen Zeitgeist, Zitat:
„… I always hated contests. But I did everything I was told because I was ignorant, and with a single mother who was strict, I always obeyed her demands, too …“
Die Worte „I always obeyed her demands“ habe den Anschein eines Relikts längst vergangener und vergessener Zeiten. Nicht zu glauben, Gehorchen wurde einst in Erziehung, Schule und Ausbildung nicht verächtlich abgetan.
Spielregeln und Ungerechtigkeit
Zu gehorchen ist eine wesentliche Stütze in der Erziehung, sie lernt uns bei Zeiten soziale Integrationsfähigkeit. Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Ein friedliches Zusammenlebens bedarf der Einhaltung von Spielregel, ohne diese in endlosen Grundsatzdiskussionen ständig in Frage zu stellen. Im selben Atemzug sei die frühe Aneignung des Umgangs mit Ungerechtigkeit erwähnt. Auch wenn verständlicherweise Eltern nur das Beste für Ihre Kleinsten zum Ziel haben, ist das kurzfristig Beste nicht zwingend das langfristig Nützliche fürs Leben. Der Umgang mit der Vergabe von Schulnoten ist das Paradebeispiel. Wozu wird von mutmaßlich „fürsorglichen“ Eltern über einzelne Schulnoten ihrer Sprösslinge gefeilscht. Vermutlich fühlen sich die Kinder selbst infolge der Vorsprache ihrer „besorgten“ Eltern im höchsten Maß bloßgestellt. Absolute Gerechtigkeit kann und wird es im Leben nicht geben. Wer im Kindesalter versäumt hat, den Umgang mit Ungerechtigkeit zu erfahren, wird im späteren Leben Schwierigkeiten haben, die innere Balance im Umgang mit Ungerechtigkeiten zu finden. Dies ist allerdings keineswegs als Freibrief für jegliche Form von Ungerechtigkeit misszuverstehen.
Charaktertyp
Noch heute höre ich die Wort von meinem Religionslehrer der 5. Klasse, Zitat:
„Wird Kinder jeder Stein aus dem Weg geräumt, fallen sie später über kleinste Steinchen!“
Nota bene war ich weiß Gott keine Fan vom Religionsunterricht, jedoch unser Religionslehrer, Herr Bielmeier, war eine außergewöhnlicher Charaktertyp, der tatsächlich zu größeren Aufgabe berufen war, als lediglich uns Schüler zu unterrichten. Für uns Schüler der 5. Klasse jedenfalls schwebte Herr Bielmeier weit über unsrem damals noch tief liegenden Horizont.
Im Zuge der Ukrainekrise wird offensichtlich in welchem Dilemma unsre aktuell gelebte Demokratie steckt. Unbenommen ist die demokratische Staatsform als Fundament unsrer freiheitlichen Lebensform, das höchste uns zu bewahrende Gut. Das Dilemma unserer Demokratie offenbart sich in ihrem Festgefahrensein, infolge des vermeintlichen Rechts jedes Bürgers auf freie Mitbestimmung. Denn was nach Charles Darwin für die Evolution über große Zeitskalen belegt ist, trifft für Lebensformen über kurze Zeitskalen ebenso zu:
Lebensformen, die in der Lage ist sich anzupassen, werden Bestand haben
Vertreterprinzip
Leider ist in der von uns seit einigen Jahren gelebten Demokratie die erforderliche Anpassungsfähigkeit zunehmend abgewürgt und damit abhanden gekommen. In der repräsentativen Demokratie wählen Bürger*innen in freien Wahlen ihre Vertreter*innen zur Lenkung der Geschicke ihres Landes. Dieses Vertreterprinzip wird zunehmend durch das vermeintliche Mitspracherecht der Bürger*innen, was als Freiheitsrecht jedes einzelnen Bürgers missverstanden wird, ausgehöhlt. Selbst bei wenig streitbaren Themen wie Windräder, Überlandleitungen, Umspannwerke, Bahntrassen, Solarparks etc. heißt es sofort „schön und gut, jedoch keinesfalls in meiner Nähe und in jedem Fall ohne Abholzung“. Dies lässt sich weiter herunter brechen auf lokale Infrastruktur, ÖPNV, etc. sofort kommt ein neu gegründeter Bürgerverein ins Spiel und es heißt „schön und gut, jedoch kein Straßenbahn- oder Busverkehr oder Haltestelle in meiner Nähe. Noch deutlicher wird es, wenn man den Fokus auf offensichtlich streitbare Themen, wie die Bereitstellung der weiterhin notwendigen herkömmlichen Energiequellen, legt. Unsere derzeit gelebte Demokratie lähmt sich selbst.
Schutz unserer Werte
Zudem lebt unsere Demokratie von einer florierenden Wirtschaft und einem einigermaßen gerechten Verteilungsmechanismus bzw. Solidaritätsprinzip. Hier wird offensichtlich wie vielfältig die schnell prosperierende Macht China bereits auf unsere wichtigsten Wirtschaftszweige in Form von Beteiligungen und Übernahmen Einfluss genommen hat. Und zu guter Letzt haben die Despoten dieser Welt mit ihren treuen Gefolgsleuten längst erkannt, dass wir zum einen wie die Made im Speck leben und zum anderen unsere Ausrüstung und Infrastruktur zur Verteidigung unserer Demokratie seit vielen Jahren erheblich vernachlässigt haben, immer unter dem Deckmantel des Vertrauens auf die Schutzmacht USA. Die Amerikaner sind es allerdings längst leid, den Kopf für uns Deutsche bzw. Europäer hin zuhalten.
Höchstes Lebensgut
Eines jedoch ist unbenommen, unsere Demokratie bleibt und ist unser höchstes Gut. Denn alles ist nichts wert, wenn wir dieses Gut aufs Spiel setzen und zu guter Letzt preisgeben müssten. Spätestens wenn wir unsere Demokratie verloren haben, werden wir verstehen und schätzen lernen, was es hieß frei zu sein, ohne die Freiheit eines gemeinschaftlichen Zusammenlebens zu blockieren.
Auf vielfältige Weise kann unsere Natur wahrgenommen werden und diese wie eine köstliche Mahlzeit, ein berauschendes Musikstück oder ein wirkungsvolle Bild einverleibt werden. Nicht zu fassen, dieser Schatz liegt uns frei Haus zu Füßen. Den Zugang zur Natur kann jeder für sich auf seine ganz individuelle Weise finden. Ich für mich haben bereits frühzeitig meinen Zugang zur wunderbaren Welt unserer Natur über meine Bergbegeisterung gefunden, insbesondere im Winter. Gleichgültig ob alleine mit mir selbst in völliger Abgeschiedenheit oder in der Gemeinschaft, die Natur bietet ihre Reize in vielen Facetten, gibt mir Kraft und Zufriedenheit und ermöglicht mir einen Ausgleich zu meinen Alltagsaufgaben.
Als Einstieg für den Zugang zur Natur darf ich die Angebote einer langjährigen sehr guten Freundin empfehlen. In ihren Natur-Stunden bietet Sue ein vielseitiges Programm für Naturerlebnisse mit vielen Hintergrundinformationen an. Überzeugt euch selbst und lasst euch von Sue’s Natur-Stunden überraschen.
Meine Jugend war geprägt vom Bundeskanzler des Typs „staatsmännisch, konziliant, prätentiös“. Willy Brandt und Helmut Schmidt entsprachen ganz meinen Weltbild distinguierter Persönlichkeiten als Stellvertreter Deutschlands auf dem Parkett der Weltpolitik.
Die Zeit kurz nach der Bundestagswahl im Herbst 2005 überstieg damals mein Vorstellungsvermögen, zukünftig Gefallen an Angela Merkel in exponierter Position der deutschen Bundeskanzlerin zu finden. Doch es kam anders! Angela Merkel hat über 16 Jahre in unverfälschter, ehrlicher und zurückhaltender Art die Geschicke Deutschlands überzeugend gelenkt. Zudem hat sich Frau Merkel in schwerem Fahrwasser von der Polemik und den Anfeindungen der rechten Szene nicht aus der Ruhe bringen lassen. Mein ganzer Respekt gilt Frau Merkel.
Frau Merkel werde ich als Bundeskanzlerin von Deutschland in angenehmer Erinnerung bewahren. Nun ist es an der Zeit neue Wege zu gehen, ohne jedoch dabei zu übersteuern.
Chromosome tragen das Erbgut von Lebewesen und sind Bestandteil normaler Körperzellen – im Gegensatz zu mutierten Körperzellen. Eine menschliche Körperzelle verfügt über 46 Chromosomen. Jeweils zwei Chromosomen treten als Chromosomenpaar auf und sind homolog zueinander. Homologe Gene stammen vom gleichen Vorläufer und tragen gleiche Gene. Man spricht dabei von einem zweifachen oder diploiden Chromosomensatz. Von jedem Chromosomtyp sind damit zwei Exemplare vorhanden. Zu den beiden Geschlechtschromosomen oder Gonosomen kommen 22 weitere Chromosomenpaare vom Typ 1 bis Typ 22 hinzu. Letztere werden auch als Autosomen im Gegensatz zu den Gomosomen bezeichnet.
Geschlechtschromosom
Bei Säugetieren – und damit auch dem Menschen – handelt es sich bei den weiblichen Geschlechtschromosomen um zwei X-Chromosomen während sich das männliche Geschlechtschromosomenpaar aus einem X-Chromosom und einem Y-Chromosom zusammensetzt, z.B.:
Geschlechtschromosomenpaar Mann (m): (mgx ; mgy)
Geschlechtschromosomenpaar Frau (w): (wgx0 ; wgx1)
Bei der geschlechtlichen Vermehrung bilden nun jeweils ein Chromosom eines Chromosomenpaars beider Elternteile ein neues Chromosomenpaar. Dabei werden nur Chromosomen vom selben Typ miteinander kombiniert. Daraus ergeben sich in Summe wiederum 46 Chromosomen, davon ein Paar Geschlechtschromosomen und 22 Paare von Chromosomen des Typs 1 bis 22. Für jeden Chromosomentyp können vier Varianten neuer Chromosomenpaare gebildet werden.
Für die oben bezeichneten Geschlechtschromosomenpaaren ergeben sich bei der geschlechtlichen Vermehrung folgende (4) Varianten von Kombinationen:
Bei den Varianten 1 und 2 handelt es sich demnach um weiblichen Zuwachs (zwei X-Chromosomen) und bei den Varianten 3 und 4 um männlichen Zuwachs (ein X-Chromosom und ein Y-Chromosom).
Fügt man nun ein weiteres Chromosomenpaar hinzu, z.B. vom Typ 1:
Chromosomenpaar Typ 1 Mann (m): (m010 ; m011)
Chromosomenpaar Typ 1 Frau (w): (w010 ; w011)
so ergeben sich wiederum (4) Varianten von Kombinationen:
Bei der Kombination von zwei Chromosomentypen mit den jeweils vier Varianten erhält man folglich bereits 16 (= 4²) mögliche Kombination von neuen Chromosomenpaaren:
Bei Kombination von drei Chromosomentypen mit ebenfalls je vier Varianten kommt man bereits auf 64 (= 4³) mögliche Kombination. In Summe ergibt sich damit die Anzahl aller Kombinationen zu:
4²³ Kombinationsmöglichkeiten (= 70.368,74 Mrd)
Demzufolge wäre rein statistisch gesehen nach der 70.368,74 Milliardsten geschlechtlichen Vermehrung von dem selben Elternpaar die Zeugung eines identisch selben Nachwuchses möglich.
In der nachfolgende Tabelle sind weitere Chromosomentypen mit weiteren Kombinationsmöglichkeiten ergänzt. Diese Tabelle steht auch als Spreadsheet „Kombinationsmöglichkeiten menschlicher Chromosomen“ zur Verfügung:
Chromosomentyp beider Elternteile
Gender g
Typ 1
Typ 2
Typ 10
Typ 11
Typ 12
Typ 21
Typ 22
Chromosomenpaar
Mann (m)
mgx;mgy
m010;m011
m020;m021
m100;m101
m110;m111
m120;m121
m210;m211
m220;m221
Chromosomenpaar
Frau (w)
wgx0;wgx1
w010;w011
w020;w021
w100;w101
w110;w111
w120;w121
w210;w211
w220;w221
Für jeden Chromosomentyp beider Elternteile ergeben sich bei der geschlechtlichen Vermehrung (4) Varianten neuer Chromosomenpaare
Typ
n
w/m
Gender g
Typ 1
Typ 2
Typ 10
Typ 11
Typ 12
Typ 21
Typ 22
Neues Chromosomenpaar Variante 1 je Chromosomentyp beider Elternteile
1
w
mgx;wgx0 vg1
m010;w010 v011
m020;w020 v021
m100;w100 v101
m110;w110 v111
m120;w120 v121
m210;w210 v211
m220;w220 v221
Neues Chromosomenpaar Variante 2 je Chromosomentyp beider Elternteile
2
w
mgx;wgx1 vg2
m010;w011 v012
m020;w021 v022
m100;w101 v102
m110;w111 v112
m120;w121 v122
m210;w211 v212
m220;w221 v222
Neues Chromosomenpaar Variante 3 je Chromosomentyp beider Elternteile
3
m
mgy;wgx0 vg3
m011;w010 v013
m021;w020 v023
m101;w100 v103
m111;w110 v113
m121;w120 v123
m211;w210 v213
m221;w220 v223
Neues Chromosomenpaar Variante 4 je Chromosomentyp beider Elternteile
4
m
mgy;wgx1 vg4
m011;w011 v014
m021;w021 v024
m101;w101 v104
m111;w111 v114
m121;w121 v124
m211;w211 v214
m221;w221 v224
Alle möglichen Kombinationen neuer Chromosomenpaare ergeben sich bei der geschlechtlicher Vermehrung aus den jeweils (4) Varianten aller 23 Chromosomentypen beider Elternteile (g und 1-22)
Wer kennt das nicht. Veränderungen stehen an und damit verbunden ergeben sich neue Aufgaben. Diese gilt es strukturiert und Ergebnis orientiert auszuarbeiten.
Tiefgang durch Struktur
Wie wird dein Vorgehen sein? Vermutlich machst du dich mit den allgemeinen Rahmenbedingungen vertraut. Dazu gehören der zeitliche Rahmen, Zielsetzungen, Fristen, Mitwirkungspflichten, etc. Sollte es bis dahin keine k.o.-Kriterien geben, wirst du dich im nächsten Schritt der Stoffsammlung widmen. Der Anforderungskatalog wird gesichtet und überprüft. Falls verfügbar werden frühere Ausarbeitungen bzw. Studien zu ähnlichen Themen recherchiert. Zudem wirst du dich mit Kollegen abstimmen. Im nächsten Schritt beginnst du, deine gesammelten Informationen zu strukturieren und wirst eine persönliche Agenda erstellen. Weiterhin recherchierst und analysierst du mögliche Lösungsszenarien. Eine Prioritätenliste und ein Risiko-Logbuch gehören zu deinen persönlichen Hilfsmitteln. Allmählich gewinnst du einen Überblick und beginnst, dich mit deiner Aufgabe zu identifizieren. Weiterhin gibt es viele offene Punkte, die du in einem „Open Item Logbuch“ zusammenfassen wirst. Parallel befasst du dich mit dem Thema Dokumentation, die du zunehmend mit Inhalte füllst. Im Laufe der Zeit fühlst du dich mit deiner Aufgabe vertraut, selbst oder gerade weil es eine Vielzahl von Hürden und Stolpersteine zu überwinden gilt. Nachdem du bereits einige Hürden genommen hast und die anstehenden Arbeitspakete überblickst, gewinnst du Vertrauen in deine Vorgehensweise und Zuversicht, die anstehenden Aufgaben erfolgreich zu meistern.
Überprüfung durch Distanz
Zudem gibt es Ereignissen, die im ersten Moment hinderlich wirken. Diese resultieren oft aus der verpflichtenden Nutzung festgelegter Frameworks. Diese Vorgabe stellen ein standardisiertes Vorgehen sicher. Im Zuge dessen werden periphere Rollen zu deiner Unterstützung eingebunden. Diese Rollen versuchen im Schnellgang einen Überblick zu deinen Aufgabe zu gewinnen, ohne jedoch in die Tiefe zu gehen. Ziel ist es, Vorgehensweisen gegenüber Regelwerken zu überprüfen. Indem Aufgaben und Vorgehensweisen in Überflughöhe erläutert werden, kann das bisherige Vorgehen aus nötiger Distanz betrachtet werden. Inne halten, Abstand vom Tagesgeschäft gewinnen und Automatismen hinterfragen, sind Mehrwerte dieser Überprüfung. Tatsächlich verhält es sich wie beim Fußballspiel, ein Rückpass schafft Freiraum und ermöglicht neue kreative Spielzüge.
„Autofreier“ Ostermontag 2020 (Foto von Horst Raab)
Der Versuch der Sprengarei des Lebens zu entfliehn, ist oft mit Träumereien von der Vergangenheit verbunden. Früher war alles besser, selbst die Zukunft. Schmarrn! Nun ist sie, zumindest ein bisserl, zurück, die Vergangenheit. Das Leben außerhalb vom Supermarkt läuft ruhig, na ja, sagen wir, ruhiger ab. Und trotz alledem ist das Leben nicht wie einst. Die meisten bedienen sich weiterhin der Social Media. Dies ist auch gut so. Vermutlich würden viele Menschen und womöglich auch ich in Langweile versinken. Es sind tatsächlich weniger Autos unterwegs, der alltägliche Morgen- und Abendverkehrsstau gehört der Vergangenheit. Es erinnert ein wenig an die vier „Autofreien Sonntage“ am 25. November, 2., 9. und 16. Dezember 1973 zur Ölkrise 1973. Zum Glück konnte ich im vergangenen Jahr dem Verkehrsirrsinn bereits entfliehn. Außer bei Regen bin ich mit dem Radl gefahrn, was bei 13 km einfacher Wegstrecke gut machbar ist.
Kreativität
Abgezeichnetes Plattencover „In the Court of the Crimson King“
Was hatte man einst mit dem lieben langen Tag angefangen. Auch damals gab es immer etwas zu tun. Neben sportlichen Interessen beim Skitouren Gehn, Bergsteigen, Fußball spielen und Rennradln hatte ich mich im Drechseln probiert. Zur Vollendung hatte ich meine Drechsler-Werke, wie kleine Vasen, bemalt. Selbst gemachte Lederkrawatten eigneten sich als Geschenke. Ende der 70er waren schmale Lederkrawatten modisch. Ausgefallene Schallplattencover wirkten auf mich anziehend. Ich zeichnete Plattencover ab. Selbstverständlich nur von Schallplatten dessen Musik mich besonders begeisterte. Um das „Kunstwerk“ jederzeit bewundern zu können, verewigte ich es auf meinem persönlichen Schulordner. Auch damals war man von Langeweile nicht geplagt. Das wär heut ohne die zusätzlichen Medien wohl kaum vorstellbar. Möglicherweise würden mir heut solche Ideen nicht in den Sinn kommen.
Ursache
Zurück zur Ursache, die uns derzeit zu den Ursprüngen zurück führt. Der Corona Virus SARS-CoV-2 ist Auslöser der COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) Erkrankung, die sich zu einer gefährlichen Atemwegserkrankung entwickeln kann. Am 11. März 2020 wurde COVID-19 von der WHO als Pandemie eingestuft. Der SARS-CoV-2 Virus hat tatsächlich einige Besonderheiten. Der Virus kann sich fast unbemerkt ausbreiten und im Fall einer COVID-19 Erkrankung heimtückische Auswirkungen zur Folge haben. Dieser Virus ist eben kein Virus wie jeder andere. Der Virus hat viele Facetten und diese können für seinen Wirt – in der Regel die Person, die vom Corona Virus SARS-CoV-2 infiziert ist – sehr gefährlich werden. SARS-CoV-2 nistet sich vorerst im Rachen ein und wäre damit nicht zwingend gefährlich. Übrigens wird der Erreger nur in dieser Phase zweifelsfrei mit einem Rachen-Abstrich nachgewiesen. „Wandert“ der Virus in die Bronchien und damit in die Lunge, kann der Virus äußerst gefährlich werden und die gefürchtete Atemwegserkrankung auslösen. Sollte der Corona Virus nun bereits den Rachen „verlassen“ haben, so hat dies zur Folge, dass mit einem klassischen Rachen-Abstrich eine Infektion nicht zwingend nachgewiesen werden kann und einer infizierter Person ein negatives COVID-19 Test-Ergebnis bescheinigt wird.
Wirkung
Zudem erweist sich der Corona Virus SARS-CoV-2 als äußerst hartnäckig und ist, von seinem Wirt nicht ohne weiteres zu bekämpfen. Der Virus ist in der Lage zu mutieren, kann mehrere Facetten annehmen und COVID-19 dauert in der Regel länger als einer „normale“ Grippe. Zudem wirkt sich der Virus meist recht unterschiedlich aus. Es gibt Verläufe, die mit hohem Fieber einhergehen oder auch lediglich mit erhöhter Temperatur verbunden sind. Müdigkeit, extreme Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit können ebenso Auswirkungen eines grippalen Infekts sein, allerdings dauern diese mit COVID-19 meist deutlich länger. Auch kann der Virus Einfluss auf das Nervensystem nehmen, was zu leichtem Kopfdrücken bis hin zu extremen Kopfschmerzen führen kann. Geschmack- und Geruchssinn sind in der Regel gestört und über lange Zeit oft mit Appetitlosigkeit verbunden. Wenn sich der Virus auf die Atemwege ausbreitet, kann es zu leichten Hustenreizen bis hin zu heftigen Husten und zu guter Letzt zu Atemnot kommen. Dann ist allerdings höchste Aufmerksamkeit geboten.
Ausbreitung
Was die Ausbreitung von dem Corona Virus SARS-CoV-2 betrifft, so beweist der Virus ebenso seine Heimtücke. Zum einen sind viele Infizierte Träger des Virus ohne selbst erkrankt zu sein und folglich keine Krankheitssymptome aufweisen. Zum anderen lässt sich eine einmal infizierte Person nicht zweifelsfrei mit einem weiteren Test trotz negativem Testergebnis gesundet erklären. Ein negatives Testergebnis von einem Rachen-Abstrich versteht sich lediglich als notwendige Bedingung, allerdings nicht als hinreichender Nachweis für die Genesung einer infizierten Person. Denn wie bereits erwähnt kann der Virus vom Rachen in die Bronchien „gewandert“ sein. Die Person ist weiterhin an COVID-19 erkrankt und kann Mitmenschen infizieren. Ebenso gibt es ehemals erkrankte Personen ohne jegliche Krankheitssymptome, die allerdings bei einem erneuten Test ein positives Testergebnisse erhalten. Dies passiert, wenn bei einem zweiten Rachen-Abstrich eines der weiterhin existenten, jedoch in der Regel nicht mehr schädlichen, SARS-CoV-2 Viren zufällig „eingefangen“ wird. Von diesen Personen geht allerdings trotz des festgestellten Virus in der Regel keine Ansteckungsgefahr mehr aus. Derartige Unschärfen bei Tests sind ein weiteres Dilemma der aktuellen Corona Krise.
Heilung
Jede infizierte Person muss sich seiner individuellen Verantwortung bewusst sein. Häusliche Quarantäne erstreckt sich über 14 Tage. Für infizierte Personen darf die häusliche Quarantäne frühest beendet werden, wenn für 48 Stunden keine Krankheitssymptome vorhanden bzw. zu erkennen sind. Dazu gehört auch ein lösender Husten, welcher einem Art Räuspern entspricht bei dem Schleim aus den Bronchien gelöst wird. Erst danach sollte die ehemals infizierte Person wieder unter Lebenden gehen. Zudem sollte der einst Infizierte sich seiner Verantwortung bewusst werden und zum Schutz Dritter beim Einkaufen einen Mundschutz tragen. Der Infizierter selbst sollte vorerst durch seine Antikörper immun sein. Zumindest solange bis der Corona Virus SARS-CoV-2 eine weitere Mutation erlebt.
Vermeidung
Sue’s Behelfs-Gesichtsmaske in weiß (Foto von Sue Heine)
Was die Vermeidung der Infektionsausbreitung betrifft, so möchte ich auf eine selbst genähte Behelfs-Gesichtsmaske von einer sehr guten Freundin verweisen. Sue ist eine ausgezeichnete Modedesignerin, entwirft ihre eigenen Modekreationen und stellt ihre Entwürfe selbst her. Ihre Behelfs-Gesichtsmaske versteht sich nicht als klinischer Mund-Nasen-Schutz, sondern ist ein weiterer Mosaikstein im Puzzle der Maßnahmen gegen COVID-19. Sue leistet damit ihren ganz persönlichen Beitrag zur Eindämmung der Verbreitung von COVID-19.
Verantwortung
In der aktuellen Krise sollte jeder Bürger verantwortungsvoll handeln und alles ihm Mögliche tun, um Corona Infektionen zu vermeiden – ausreichende Distanz zu Dritten halten (mindestens 1,5 Meter), Hände richtig und ausreichend lange waschen (mindestens 30 Sekunden), Nies-Ettikette einhalten, etc.
Veränderung
Eines ist bereits heute gewiss, nach Überwindung dieser Krise wird unser Leben nicht mehr so sein wie vorher. Hoffentlich eine Veränderung zum Guten. Übrigens leistet diese Krise nebenbei einen ungeahnten Beitrag zum weltweiten Klimaschutz. Womöglich handelt es sich lediglich um einen interkontinental konzertiert angelegten Großtest zum Klimaschutz. Sehn wir’s positiv!